Schneeberger Bergstreittag
EIN STREIT SETZT ZEICHEN SEIT 1496
Alljährlich erinnert der 22. Juli mit einem traditionellen Festtag an den erfolgreichen Kampf der Bergleute um gerechten Lohn. Nach 25 Jahren intensiven Bergbaus, im Zuge des großen „Berggeschrey“ 1471, wurden die Silberfunde erstmals weniger. Der Aufwand wurde immer größer, das Betreiben der Gruben teuer und der Ertrag geringer. Grubenbesitzer beschlossen deshalb 1496 den Wochenlohn der Bergleute um einen Groschen zu "brechen". Daraufhin legten die Knappen ihre Arbeit nieder und dieser Versuch konnte durch eine Gewerkschaft - die Knappschaft - abgewehrt werden. 1498 sollte erneut eine Lohnkürzung der Bergleute erfolgen.
Diesmal legten die Knappen der Schneeberger Silberbergwerke ihre Arbeit nieder und zogen mit wehenden Fahnen aus der Stadt. Der Streik zeigte Wirkung und die Forderung wurde zurückgenommen. Der erfolgreiche und für die damalige Zeit höchst fortschrittliche "Arbeitskampf" ging als "Bergstreittag" in die Stadtgeschichte ein.
Eine große Bergparade mit über 400 Teilnehmer/innen, der Berggottesdienst in St. Wolfgang und ein Abschlusskonzert geben Zeugnis von bis in unserer Zeit bewahrtem bergmännischen Standesbewusstsein und sorgen immer wieder für Gänsehautmomente. Ein erlesenes bergmännisch-erzgebirgisches Bühnenprogramm sowie ein Natur- und Kunsthandwerkermarkt umrahmen das Treiben auf dem Marktplatz. Staunen Sie außerdem über die facettenreiche lokale Manufakturlandschaft. In den Werkstätten und Ateliers erleben Sie traditionelles Handwerk sowie zeitgenössische Interpretationen hautnah bei direktem Blick über die Schulter.
Unsere Museen, Bergbaueinrichtungen und auch die Kirche haben natürlich geöffnet und heißen Sie mit speziellen Aktionen zum Bergstreittag herzlich willkommen.
HINWEIS:
Insofern der 22.Juli auf einen Freitag, Samstag oder Sonntag fällt, begehen wir dieses Ereignis mit einem Festwochenende.
KONTAKT
"Goldne Sonne"
Vermietungs- und Veranstaltungsbetriebe Bergstadt Schneeberg GmbH
Fürstenplatz 5, 08289 Schneeberg
Programmhöhepunkte
Große Bergparade
18:15
Abmarsch der großen Bergparade in
Schneeberg-Neustädtel
18:45
Eintreffend er Parade im Stadtzentrum
und Einmarsch in St. Wolfgang
20:30
Abschlusskonzert aller teilnehmender Bergmusiker und Posaunenbläser
Berggottesdienst
19:00
Berggottesdienst
in der St. Wolfgangskirche
mit Live-Übertragung auf dem Markt
Stadtzentrum
ganztägig
bergmännisch-erzgebirgisches Unterhaltungsprogramm auf der Bühne
ganztägig
Fahrten mit der Panoramabahn in die Bergbaulandschaft
13:00
Turmblasen vom Rathausturm
15:00
Bergmännisches Konzert mit dem Bergchor "Glück Auf" im Schnorrhof, Markt 15
Schneeberg erleben
Fundgrube "Weißer Hirsch"
Führungen mit Grubenbefahrung
Museum für bergmännische
Volkskunst
Vorführung "Erzgebirgische Dorfkirmes"
ab 11.00 Uhr stündlich, letzte 16.00 Uhr
Technischen Museum
"Siebenschlehener Pochwerk"
Führungen 11.00/ 13.00/ 15.00
Besichtigung von 11.00 - 16.00
St. Wolfgangskirche
Besichtigung, Altarführungen und Turmbegehungen
Fundgrube Wolfgangmaßen
Besichtigung historisch-bergmännisches Handwerk und Radstube
Fundgrube Gesellschaft Miniaturlandschaft, Bergbauspielplatz
Silberschmelzhütte St. Georgen
Besichtigung und Führungen
Weitere Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte dem aktuellen Programmflyer
Historisches
Der Streittag wurde zum arbeitsfreien Tag und mit dem Edikt Kurfürst Johann Georgs II. 1665 auf den 22. Juli festgeschrieben.
Von da an wurde dem „Schneeberger Streittag“ zu besonderen Anlässen mit einem festlichen Berggottesdienst und Bergaufzug gedacht.
Erst aufgrund der Industrialisierung und der Veränderung der sozialen und politischen Bedingungen im 20. Jahrhundert wurde dieser Tag als arbeitsfreier Tag abgeschafft.
8 von 10
Acht von zehn Groschen mussten die Bergleute für Kost und Unterkunft aufbringen. Gerade zwei Groschen blieben ihnen, um sich zu kleiden und die Kinder zu versorgen.